Wir fahren Richtung Grenze nach Belarus und kurz vor dem Ort Kuznica lesen wir ein Schild „Staatsgrenze“ und kommen zu ein paar Häusern, dann ist die Straße durch eine Schranke und Stacheldraht rechts und links in die Landschaft hinein zerschnitten, auf belorussischer Seite geht die Straße weiter, auch dort ist eine Schranke und Zaun, auf beiden Seiten ist jeweils hinter der Schranke und dem Zaun ein breiter Streifen Sand, auf dem man eventuelle Übertritte schnell feststellen könnte.
Am offiziellen Grenzübergang in Kuznica gehen wir zu Fuß soweit wie man darf und schauen uns alles an. Ein polnisches Polizeiauto steht bereit für den Fall eines Falles? Das ganze Gelände ist gesichert und auf Kontrolle ausgerichtet, aber der martialische Eindruck von Narva wiederholt sich nicht, es sieht eben aus wie an einer Grenze außerhalb des Schengenraums.
Im Bialowieza-Nationalpark kann man ein Tagesvisum nach Belarus für den nächsten Tag beantragen, die Formalitäten relativ einfach erledigen und am folgenden Tag per pedes oder per Rad einen Tagesausflug nach Belarus machen, dort sich in einem der letzten Urwälder Europas bewegen und wenn man möchte kann man dort auch Ded Moros, den russischen Weihnachtsmann besuchen.
Im Nationalpark sagt uns die junge Frau im Büro, in deutscher Sprache, dass diese touristischen Ausflüge nach Belarus zur Zeit nicht möglich sind. Wir wissen nicht, ob das mit der aktuellen unruhigen Situation der Präsidentschaftswahlen in Belarus zusammenhängt oder auch mit Coronamaßnahmen, vermutlich mit beidem.